Sweetheart

Sommerurlaub mit der Familie! Für die 17-jährige AJ der blanke Horror! Mit ihrer alleinerziehenden Mutter und dem Rest der unerträglichen Sippe soll sie die nächsten sieben Tage ohne Internet in einem öden Caravan-Ferienpark an der britischen Küste verbringen. AJ bereitet sich mental auf die schlimmsten Tage ihres Lebens vor. Zwar hat die Mutter kein Problem mit der lesbischen Sexualität ihrer Tochter, doch dass AJ sich mit Kleiderwahl und Aussehen weiblichen Rollenklischees widersetzt, kann diese nicht kommentarlos auf sich sitzen lassen. Eine beiläufige Bemerkung über AJs jungenhaften Kleidungsstil löst bei AJ schließlich eine mittelschwere Identitätskrise aus. Nichts scheint mehr zu passen. Weder Pulli noch Kleid vermögen auszudrücken, wer sie wirklich ist. AJ driftet immer mehr in eine Art passiv-aggressive Rebellion ab, indem sie sich hinter Sonnenbrille und Hut verschanzt und mit weiten Hemden und Hosen ihren Körper verhüllt. Erst als sie sich in die gleichaltrige Rettungsschwimmerin Isla verliebt, die eigentlich gar nicht ihr Typ ist, wandelt sich der Horror-Trip zum Traumurlaub.
Marley Morrisons herrlich skurrile Coming-of-Age-Komödie wurde beim Filmfestival in Glasgow mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, für fünf British Independent Film Awards nominiert und von der Presse als einer der besten britischen Filme des Jahres gefeiert. Ihre Hauptdarstellerin, die wunderbare Newcomerin Nell Barlow, wurde beim Outfest in Los Angeles mit dem Preis für die beste Leistung ausgezeichnet. Sweetheart ist ein echtes Feel-Good-Movie, mit dem es der Regisseurin gelungen ist, Konflikte und Zeitgeist einer jungen (queeren) Generation einzufangen.