Coming Around

„We are here. We are queer. We are Muslim. We are both, relentlessly without contradiction and without apology.“

Die muslimische Eman (28) palästinensisch-ägyptischer Herkunft lebt in Brooklyn, wo sie ein offenes queeres Leben führt. In ihrer Forschungsarbeit an der Uni und ihrem Engagement für die queere Community widmet Eman sich den vermeintlichen Widersprüchen und Herausforderungen queer-muslimischer Identitäten und Lebensentwürfe. Nur daheim in Missouri, im Haus ihrer muslimisch konservativ geprägten Mutter, mit der sie ein enges und liebevolles Verhältnis verbindet, fühlt sie sich gezwungen, ihre queere Identität zu verbergen.
Als Eman einen Cis-Mann heiratet, scheint die Bedeutung eines Coming Outs zunächst an Dringlichkeit zu verlieren. Doch etwas in Eman spürt, dass kein Weg an der Aussprache mit ihrer Mutter vorbeiführt – will sie endlich wirklich von ihr gesehen werden.
Mit Coming Around ist Sandra Itäinen ein zugleich zartes und emotionales Porträt einer komplexen Tochter-Mutter Beziehung gelungen. Es beleuchtet die Vielfalt religiöser und sexueller Communities und setzt sich ein für einen respektvollen und konstruktiven Umgang mit unterschiedlichen Einstellungen.
Ein leises dokumentarisches Kleinod, das queeren muslimischen Perspektiven eine Stimme gibt und bei uns seine Deutschlandpremiere feiert.