Film & Buchpräsentation
und anschließendes Filmgespräch per Zoom mit den Filmemacherinnen
Der Film erzählt die Geschichte neun junger Frauen, die Ende des 2. Weltkrieges aus dem bei Leipzig gelegenen Frauenaußenlager des Konzentrationslagers Buchenwald auf die grauenvollen Todesmärsche gezwungen wurden. Durch ihren Mut und ihre Freundschaft, ihr gelebtes Zusammenhalten in der Lagerhaft und ihren unbedingten Wunsch, nicht jung und sinnlos zu sterben, schaffen sie es, dem Tod davonzulaufen.
Suzanne Maudet alias Zaza, begann kurz nach Ende des Krieges mit ihren Aufzeichnungen, die erst 2004 veröffentlicht wurden und so als wertvolle Quelle für diesen Film dienten. Die Frauen waren in Frankreich und in den Niederlanden im Widerstand aktiv. Sie wurden 1944 verhaftet und nach Deutschland deportiert. Teils kannten sie sich schon aus der Schule, trafen sich im KZ oder mussten in der deutschen Munitionsfabrik HASAG Zwangsarbeit leisten. Dabei nutzten sie jede Gelegenheit, sich über den Verlauf des Krieges zu informieren und Sabotageakte zu entwerfen.
Es ist zugleich beeindruckend und bewegend, wie die Zeitzeuginnen Lon und Christine nach all den Jahren ihr Schweigen brechen und ihre Erfahrungen im Rahmen des Filmprojekts mit der Öffentlichkeit teilen. Beide sind bereits über neunzig Jahre alt, als die Aufnahmen gedreht werden. Sie berichten über ihre Entscheidung, sich der Resistance anzuschließen und ihren Überlebensdrang, der sie die Lager der Nazis überstehen ließ. Auf dem Todesmarsch verabreden sie sich zur Flucht, durchqueren tagelang das feindselige Deutschland Richtung der Alliierten und erobern sich schließlich ihre ersehnte Freiheit zurück.
Heldin? nein, sagt Lon. „Wenn man nichts tut, ist man tot. Und das ist nicht schön“.
Ein Film, der eine unglaubliche, wahre Geschichte erzählt – in Feinheiten, Facetten, (Archiv-)Bildern – und noch so viel mehr erahnen lässt.
Das Buch von Suzanne Maudet „Dem Tod davongelaufen – Wie neun junge Frauen dem Konzentrationslager entkamen“ ist kürzlich auf Deutsch erschienen.
Vor dem Film laden wir zu einer Lesung mit der Übersetzerin Ingrid Scherf ein.
Sonntag, 7.11.21, 15:30 Uhr Dienstag, 9.11.21, 18:00 Uhr
NL 2010
R+B: Ange Wieberdink, Jetske Spanjer
OmU
56 Min
die Filmemacherinnen sind angefragt.